Orchideen im Glas ohne Erde halten? Geht das wirklich? Ja, das geht. Dabei sollte man aber schon einiges an wichtigen Regeln und Tipps beachten. Außerdem eignen sich nicht alle Arten von Orchideen gut dafür. Lesen Sie einfach weiter und erfahren Sie, wie Sie die wunderschönen Exotinnen auf eine alternative Art und Weise ganz ohne Substrat pflegen können. Man nennt es übrigens oft auch Orchidee in Wasserkultur halten, denn hier spielt das Wasser eine grundlegende Rolle.
Inhaltsverzeichnis
Bei Orchideen im Glas spielt das charakteristische Wurzelsystem noch eine ästhetische, dekorative Rolle
Wie funktioniert das Halten von Orchideen im Glas ohne Erde?
Von der Erde zum substratfreien Anbau Ihrer Orchidee zu wechseln, ist nicht wirklich schwer.
Dazu benötigen Sie nur:
- Glasgefäß
- Schere
- Wasser
- Blähton, Tonscherben (optional)
So wird´s gemacht:
Befreien Sie zuerst die Wurzeln der Orchidee komplett vom alten Substrat.
Denn selbst kleinste Reste davon können bei der erhöhten Luftfeuchtigkeit im Glasgefäß zur Bildung von Fäulnis führen. Und das kann letztendlich die Orchidee nachhaltig schwächen und zu ihrem Absterben führen. Reinigen Sie deswegen die Wurzeln sanft per Hand. Legen Sie dann das Wurzelsystem in das lauwarme Wasser. Bewegen Sie die Pflanze vorsichtig hin und her. Nach Bedarf reinigen Sie die Wurzeln gegebenenfalls erneut mit einer weichen Bürste.
Dabei dürfen Sie auf keinen Fall die Luftwurzeln der Orchidee beschädigen. Seien Sie daher so vorsichtig wie möglich. Kürzen Sie mit der Schere nur Wurzeln, die trocken und abgestorben sind. Übertreiben Sie damit allerdings nicht, denn am Ende sollte genug gesundes Wurzelsystem vorhanden sein.
Extra Tipp: Wenn Sie Ihre Orchidee im Glas sicherer befestigen möchten, können Sie noch etwas Blähton oder Tonscherben darein legen.
Man kann dieses Material sowie auch Tipps bei anderen Zimmerpflanzen einsetzen
Gießen Sie etwas lauwarmes, kalkfreies Wasser ins Glas. Destilliertes Wasser kommt den Orchideen auch zugute. Am besten wird ein Drittel der Wurzeln bedeckt. Sie können dann das Wasser ruhig etwa 2 Tage lang im Glas halten und dieses dann wieder ausschütteln. Dann braucht die Pflanze in der Regel ihre trockene Phase, die 2 oder 3 Tage dauern kann, bis Sie ihr wieder Wasser reichen. Alternativ können Sie anders vorgehen, indem Sie Ihre Orchideen ein oder zwei Mal in der Woche ein Wasserbad sichern. Sie tauchen die Wurzeln dann einfach für etwa 30 Minuten ins Wasser, tropfen diese dann durch Schütteln etwas ab und bringen sie wieder ins Glas.
Je nach Zustand der Pflanze können Sie sich orientieren, ob sie weniger oder mehr Wasser braucht. Das erkennen Sie an den Wurzeln. Wenn diese etwas blasser und grau werden, sollten Sie wieder zum Wasser greifen.
Die Wurzeln der Orchideen dürfen nicht vertrocknen, aber auch nicht faulen
Der perfekte Standort für Ihre Orchideen im Glas
Orchideen sind als tropische Zierpflanzen extrem lichtbedürftig. Sie vertragen aber direkte Mittagssonne nicht besonders gut. Am besten sind deswegen vor allem Fensterbänke auf der Ost- oder Westseite sowie auch Wintergärten und Gewächshäuser optimale Standorte zum Gedeihen der exotischen Schönheiten.
Im Winter sollte die direkte Nähe zu aktiven Heizkörpern unbedingt vermieden werden, denn sonst kann das zu starken Blattschäden führen. Aber auch Kälte von unten kann sich negativ auf die Widerstandsfähigkeit der Orchideen auswirken. Im Sommer können Sie den Zierpflanzen auch einen Aufenthalt im Freien gönnen. Vermeiden Sie aber auch dann direkte und langanhaltende Sonneneinstrahlung sowie auch zu dunkle Orte. Die Pflanzen sollten ebenso vor Wind und Regen gut geschützt sein.
Orchideen im Glas ohne Substrat sind die ideale Tischdeko mit einem extra tropischen Beigeschmack
Wie sollten man Orchideen im Glas ohne Substrat düngen?
Jede Orchideenart stellt unterschiedliche Ansprüche, wenn es um die Versorgung mit Nährstoffen geht. Greifen Sie am besten bei allen Arten zu einem speziellen flüssigen Dünger für Orchideen. Dieser enthält alle wichtigen Mineralstoffe, die die Blühkraft und auch die Widerstandskraft dieser tropischen Pflanzen fördert. Der Dünger wird direkt über das Gieß-/Tauchwasser verabreicht. Geben Sie diesen den Pflanzen ungefähr alle 2 oder 3 Wochen. In der Ruhephase kann man das Düngen dann abstellen.
Wenn Orchideen ruhen, brauchen sie auch im Prinzip weniger Wasser
Welche Orchideen-Arten eignen sich fürs Halten in Wasserkultur?
Es gibt unzählige Orchideenarten. Sie unterscheiden sich in Formen, Größen, Farben und Düften. Es gibt auch Sorten. Die sogenannten Erdorchideen wie Cypripedium, Phalaenopsis und Paphiopedilum eignen sich am besten für die Halterung in Wasserkultur (Hydrokultur), da sie bei hoher Luftfeuchtigkeit gedeihen. Dagegen sind die Epiphyten-Orchideen nicht ideal dafür, da ihre Wurzeln Sauerstoff und Nährstoffe aus der Luft aufnehmen und lange Zeit ohne Wasser auskommen können.
Neben der Art ist noch das Alter der Orchideen zu berücksichtigen. Neu erworbene oder junge Orchideen passen sich wahrscheinlich besser an die Wasserkultur an als eine Orchidee, die in einer anderen Umgebung wächst. Wenn Sie jedoch ältere Orchideen haben und diese dennoch ohne Erde im Glas halten möchten, sollten Sie sie umpflanzen, wenn sie nicht blühen oder nachdem die Blüten verblasst sind.
Für Luftwurzeln der Orchideen sind eher für die Epiphyten-Arten üblich
Wenn Orchideen sich wohlfühlen, sieht man es ihnen sofort an
Wir hoffen, Sie sind schon der Meinung, dass Orchideen im Glas ohne Erde zu kultivieren, keine so unglaublich schwierige Aufgabe ist. Vielmehr erfüllen Sie damit die Ansprüche vieler Orchideenarten, deren Wurzeln auf Licht angewiesen sind. Dabei spielen die Wahl des Glasgefäßes sowie auch der Standort und die richtige Pflege schon eine wichtige Rolle fürs Wohlbefinden der exotischen Blühpflanzen. Behandeln Sie Ihre Pflanzen immer mit Liebe und Geduld und recherchieren Sie noch mehr nach weiteren Tipps von Profis, wie Sie Ihre Orchideen immer in einem perfekten Zustand halten können.
Nehmen Sie eine passende Orchideenart und probieren Sie es ruhig damit aus!
Quellen: